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NIE WIEDER KRIEG!

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Redebeitrag der KPD anlässlich der Gedenkfeier zum 77. Jahrestag der Ermordung Ernst Thälmanns in der „Gedenkstätte Ernst Thälmann“ in Hamburg am 18.08.2021

 

Nie wieder Krieg

 

Liebe Freunde der Gedenkstätte Ernst Thälmann, liebe Genossinnen und Genossen.

 

77 Jahre ist es jetzt her, dass die Faschisten den Wunsch der deutschen Bourgeoisie erfüllten und diesen großartigen Führer der deutschen Arbeiterklasse und der Kommunistischen Partei Deutschlands ermordeten.

 

Denn die deutsche Kapitalistenklasse hatte eine Heidenangst davor, dass nach der vorauszusehenden Niederlage des deutschen Faschismus und der Vergeblichkeit ihrer Träume eines großdeutschen Reiches mit der Ausplünderung und Kolonialisierung der Länder der großen UDSSR , die deutsche Arbeiterklasse unter Führung von Ernst Thälmann ihr die Macht entreißt und ein sozialistisches Deutschland errichtet.

Schon im 1. Weltkrieg, im Januar 1915 bekam Thälmann „de rode Schien“, die Einberufung zum Heer, agitierte er unter seinen Kameraden gegen diesen fürchterlichen Krieg, der für ihn nichts anderes war als der Versuch der imperialistischen Mächte, ihre Einflusssphären zu vergrößern auf dem Rücken der internationalen Arbeiterklasse.

 

Und seine größte Abscheu empfand Ernst Thälmann vor den rechten Führern der Sozialdemokratie, die den Kriegskrediten zustimmten und wie ihre bürgerlichen und reaktionären Verbündeten davon schwafelten: „Wir müssen das Vaterland retten.“

 

Auch während der Zeit der sogenannten Weimarer Republik erkannte Thälmann immer wieder die drohenden Kriegsgefahren und legte offen, worum es der internationalen Bourgeoisie ging. So auch 1927, wo er auf dem 3. Reichstreffen des Roten Frontkämpferbundes die internationale Lage beschrieb:
„Im Zusammenhang mit dem Heranreifen neuer imperialistischer Konflikte und dem Aufschwung der revolutionären Bewegung in allen Teilen der Welt verstärke sich immer mehr der Antisowjetismus der Hauptkräfte des Imperialismus und zugleich der Druck der imperialistischen Bourgeoisie auf die Arbeiterklasse. Thälmann lenkte das Augenmerk auf zwei charakteristische Merkmale dieses Kurses: „Die Offensive gegen die Arbeiterklasse wird durchgeführt von Regierungen der Großbourgeoisie mit Hilfe von faschistischen Garden oder von rein faschistischen Regierungen. Diese Offensive richtet sich nicht nur gegen den Bolschewismus, sondern gegen die gesamte Arbeiterklasse der Welt“.“(1)

 

Auch Anfang der dreißiger Jahre warnte Thälmann immer wieder vor dem Krieg und versuchte die Einheit der Arbeiterklasse gegen den Faschismus und damit gegen die drohende Kriegsgefahr herzustellen. Als die deutsche Kapitalistenklasse sich nicht mehr anders gegen die drohende sozialistische Revolution zu wehren wusste, als die Faschisten an die Regierung zu bringen, wurde Ernst Thälmann durch Verrat als einer der ersten verhaftet. Aber auch während seines 11-jährigen Martyriums war er immer über die weltpolitische Lage informiert und blieb standhaft bei seinen Überzeugungen. So wurde sein Satz berühmt: „Stalin wird Hitler das Genick brechen“.

 

Ich habe vorhin das Zitat der Führer der deutschen Sozialdemokratie „Wir müssen das Vaterland retten“ gebraucht. Woran erinnert und das in der heutigen Situation? Mich an das Wort eines anderen Sozialdemokraten: „Unsere Freiheit wird auch am Hindukusch verteidigt“. Und jetzt?

 

Nach der erfolgreichen Konterrevolution in der DDR wurde es für die aufstrebende deutsche Bourgeoisie wieder möglich, sich an imperialistischen Raubzügen zu beteiligen. Das ehemalige Jugoslawien, Mali, Afghanistan, um nur einige zu nennen.

Worum geht es in diesen Kriegen? Um Demokratie oder Freiheit, wie sie der Bevölkerung einreden wollen? Das wir nicht lachen. Es geht um Macht, Profit und Ressourcen. Es gäbe so vieles zu sagen, gerade über die Ereignisse in Afghanistan in den letzten Tagen und Wochen. Und jetzt wird natürlich wieder die altbekannte Keule geschwungen, um vom absoluten Versagen des deutschen und US Imperialismus abzulenken: „China will Einfluss in Afghanistan ausbauen“ hieß es gestern auf Tagesschau 24 extra. Und natürlich: Die bösen Russen auch.

 

Und zum Schluss muss ich noch eins persönlich loswerden:

Es ekelt mich an, wie dilettantisch diese Bundesregierung die Rettungsaktionen in Angriff genommen hat. Es spottet jeder Beschreibung: Unfähig und menschenverachtend.

 

Wie hätte vor hundert Jahren die Arbeiterklasse oder gar Teddy selber auf diese Kriegsbeteiligungen und seine Auswirkungen reagiert? Mit politischen Streiks, vielleicht sogar mit Generalstreik.

 

Und heute: „Oh, der Inzidenzwert ist wieder um 2 Punkte gestiegen. Hoffentlich macht Karstadt nicht wieder zu“.

 

Thälmann würde sich im Grabe umdrehen.

 

Rot Front!

 

Thomas Schlaack, LO Wasserkante

 

(1) Ernst Thälmann, eine Biographie, Autorenkollektiv Günter Hortzschansky u.a., Dietz Verlag Berlin 1980, S.341

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