8. Mai - 77. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus in Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt
- Details
- Kategorie: Berlin-Brandenburg
- Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Mai 2022 08:57
- Geschrieben von LO Berlin-Brandenburg
- Zugriffe: 3679
Gedenken der Befreiung in Frankfurt (Oder) ...
Dank Euch, Ihr Sowjetsoldaten, KPD an Ehrenmalen entlang der Oder
Unsere Regionalgruppe der KPD Frankfurt (Oder), solidarisch unterstützt durch Ella Schleese (Die Linke), war am 77. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus entlang der Oder unterwegs. Ein Kofferraum voller Blumen und die KPD-Fahne mit Hammer und Sichel waren dabei.
Gemeinsam mit etwa 100 Frankfurter Bürger wurde am Ehrenmal der Oderstadt der gefallenen Rotarmisten gedacht. Ihre Einzelgräber wurden mit roten Nelken geschmückt, das Denkmal mit Blumengebinden der Stadtverwaltung und der linken Parteien und Organisationen. Weshalb der Frankfurter Oberbürgermeister René Wilke (Die Linke) fern blieb, war den Bürgern ein Rätsel. Für uns ging es weiter nach Lebus, der bergigen Kleinstadt an der Oder, die das Denkmal ihres Ortes und den Friedhof in vorbildlichem Zustand präsentierte.
Nächste Station war der Ort Reitwein. Gegenüber der Gedenkstätte hatte von einem Hügel aus einst General Shukow im Namen Stalins den Befehl zum großen und opferreichen Kampf in Richtung Seelower Höhen und weiter für Berlin gegeben. Hunderte Sowjetsoldaten sind in diesem Oderbruchdorf begraben. Hier wie auch an den anderen Gedenkstätten hatten die Russische Botschaft und die örtlichen Volksvertretungen Kränze und Blumengebinde niedergelegt.
An dem großen Ehrenmal auf dem Berg in Seelow empfingen uns russische Bürger, die in Deutschland leben, mit Brot und Salz als Willkommensgruß. Wir kamen ins Gespräch, verwiesen auf die 27 Millionen Sowjetbürger, die dem deutschen Faschismus zum Opfer gefallen sind und sprachen über einen nicht zu übersehenden Russenhass, der sich, besonders gefördert durch die Konzernmedien, inzwischen in Deutschland etabliert hat. Eine russische Kindergärtnerin, die in Berlin lebt und als Kindergärtnerin arbeitet, verwies wie auch andere russische Bürger auf die Geschichtsvergessenheit und Tatsachenverdrehung in der heutigen Zeit. Sie machte das auch an ihrem Beruf deutlich, indem sie die vorbildliche Kinderbetreuung in der DDR mit den großen Problemen in der heutigen reichen BRD verglich.
Für unsere KPD-Regionalgruppe war diese Fahrt entlang der Oder erkenntnisreich, sie stärkte unsere Positionen.
Werner Schleese
Sowjetisches Ehrenmal in Frankfurt (Oder)
*************************************************************
... in Lebus
*************************************************************
... in Reitwein
*************************************************************
... und in Seelow, auf den Seelower Höhen
*******************************************************************
... und in Eisenhüttenstadt
Der 8. Mai in Eisenhüttenstadt
Lt. Umfrage in den umliegenden Städten und Gemeinden mit Sowjetischen Denkmalen wurden keine Gedenkveranstaltungen zum Tag der Befreiung als geplant gemeldet, außer hier in Eisenhüttenstadt, denn wir als soziale Montagsdemo, deren Mitglieder wir sind, luden über die Presse zu 10.00 Uhr ein.
4.100 verhungerte und zu Tode geschundene sowjetische Kriegsgefangene der STALAG, die meisten Kämpfer der Roten Armee, sind mitten im „Flächendenkmal“ begraben. Der Platz und das Mahnmal ist in einem erbärmlichen Zustand, sollte längst saniert sein, was jetzt jedoch bestimmt auf sich warten läßt.
Wir waren gespannt, wer sich heute zu dieser Ehrung einfinden wird. Gegen 9.45 Uhr kam der stellvertretende Bürgermeister in Begleitung und legte ein, in gelb blau gehaltenes Blumengebinde ab und verschwanden sang und klanglos. Wir begrüßten die ca. 30 Anwesenden und nach einigen Worten der MLPD, sah ich mich doch veranlaßt, die vorbereitete kurze Rede ( im Anhang) zu halten, entsprach die des Vorredners meinen Gedanken zu diesem Tag, nicht wirklich. Im Vorfeld schmückten wir die beiden Stehlen mit einer Feuerschale mit roten Nelken und legten eine vor den Namenstafeln nieder. Unter den Klängen von „Bella ciao“ legten die Anwesenden ihre Blumen nieder. Unser Gebinde, was immer selbst hergestellt wird, vermittelt unsere innere Haltung zu diesem hohen Gedenktag für Jedermann sichtbar. Vergessen wir nicht, daß nur zwei Genossen, die im Rollstuhl sitzen, in Eisenhüttenstadt unsere Partei vertreten.
Im Anschluß werteten wir diese Veranstaltung aus und berieten über unser weiter Friedensarbeit. Würdig haben wir den Tag der Befreiung in der einstigen ersten sozialistischen Stadt begangen. Selbstverständlich trugen wir sichtbar unser Parteiabzeichen, den roten Stern mit Hammer und Sichel.
Mit kommunistischem Gruß Wolfgang und Cornelia Noack
Redebeitrag der Genossin C. Noack,
Vorsitzende der Landesorganisation Brandenburg der KPD
Fast ein Menschenleben ist es her, daß heute vor 77 Jahren, der 2. Weltkrieg mit der Kapitulation Deutschlands endlich beendet werden konnte. Seit dem ist der 8. Mai Tag der Befreiung, des Sieges über Krieg und Faschismus, wurde im Gedenken an die gefallenen Rotarmisten und Sowjetbürger erinnert und geschworen nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus.
Seit dem jedoch herrschte ein kalter Krieg, der nun ein heißer geworden ist.Russland, so im NATO Jargon wird der Heimatfront der Völker als Aggressor gebrandmarkt, die unter den Augen der Weltöffentlichkeit verübten Massaker an der Bevölkerung des Donbass verschwiegen. Zur Vorgeschichte, Motive und Handlungen des Konflikts gehört, daß aggressiv gegen Russland und China gerichteten Hegemoniestreben Washingtons und seiner Verbündeten. In diesem Stellvertreterkrieg geht es auch um eine Revision der Ergebnisse des 2. Weltkriegs, darum, der Russischen Föderation als Rechtsnachfolger der UdSSR den unter unfaßbaren Opfern errungenen Sieg wieder aus den Händen zu reißen – es tobt ein Kampf um die Geschichte.
Erstmals seit 1945 begegnet Berlin Moskau offen als Kriegspartei – Deutsche Soldaten stehen im Baltikum an der russischen Grenze, Russophobie grassiert, wird medial gehetzt, Ehrenmale für die Rote Armee bundesweit geschändet, zeigen von Sowjetsymbolen als Kriegsverherrlichung kurzerhand verboten, was einer Schändung der Gefallenen, der Roten Armee und den Menschen der Sowjetunion gleichkommt, und eine grüne Außenministerin träumt davon, Rußland in einem neuen Vernichtungsfeldzug zu ruinieren und deutsches Kriegsgerät rollt gen Osten, auch über das Territorium der ehemaligen DDR, obwohl laut 2+4 Vertrag untersagt.
Krieg zwischen Russland und der Ukraine? Der ist längst den Völker der Welt aufgebürdet, es geht um nichts anderes als deren Neuaufteilung, nicht für dich oder dich, sondern für das Finanz- und Monopolkapital, kostet, wie in allen Kriegen, das Leben und die Zukunft der arbeitenden Bevölkerung und darum ist das nicht unser Krieg. Sagen wir allen Kriegstreibern den Kampf an, bevor unsere Welt ausgelöscht wird und organisieren uns in einer antikapitalistischen und antifaschistischen Friedensbewegung. Heute und hier an dieser Stelle zollen wir ewigen Dank den Befreiern von der faschistischen Pest, allen voran den Soldatinnen und Soldaten der multinationalen Roten Armee mit unserer kämpferischen Forderung nach Frieden: Schluß mit der NATO-Waffenlieferung, Eskalation und Kriegshetze, Friedensverhandlungen jetzt! Und, wir werden uns Symbole der Sowjetunion nicht verbieten lassen.