Endlich aus dem (Flug-)Verkehr gezogen: Roman Protassewitsch
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- Kategorie: Nordrhein-Westfalen
- Veröffentlicht am Donnerstag, 27. Mai 2021 20:56
- Geschrieben von LO NRW
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Es war der Aufreger der Woche. Ein Krieger des „freien Westens“ wurde in Belarus festgenommen, als sein Flieger nach einer angeblichen Bombendrohung der Hamas, die von dieser bestritten wurde, in Minsk landen musste. Protoassewitsch, der sich in seinem Land zuvor als Speerspitze für einen Regime Change betätigte, wurde bei dieser Gelegenheit festgenommen. Ob der Geheimdienst von Belarus dieses Manöver selbst angeleiert hat oder einer Provokation westlicher Geheimdienste auf den Leim ging, können wir nicht sagen.
Die Empörung über die Festnahme Protassewitschs durch die NATO-Staaten ist an Heuchelei kaum zu überbieten. Es ist es doch bekannt, dass die imperialistischen Staaten selbst keinerlei Skrupel haben, ihnen missliebige Oppositionelle zu entführen. Erinnert sei nur an die Festnahme Julian Assanges in der Botschaft Ecuadors und die erzwungene Landung und Durchsuchung des Fliegers von Evo Morales, dem unterstellt wurde Edward Snowden mit sich zu führen.
Es grenzt an Lächerlichkeit, wenn die EU-Staaten von Luftpiraterie oder Gesetzesbrüchen sprechen, wo sie selbst die Wahl von Präsident Lukaschenko über die Köpfe des belarussischen Volkes hinaus für null und nichtig erklärt haben. Mit welcher juristischen oder moralischen Autorität maßen sich die Imperialisten an mit Belarus zu sprechen? Gerne würden sie einen ihnen genehmen Herrscher in Belarus installieren. Protassewitsch wird nun in nächster Zeit die Gelegenheit dazu fehlen, den dazu notwendigen Regime Change durchzusetzen.
Schon das politische Handeln dieser hier festgenommen Person zeigt den Charakter eines Teils der Opposition, die von den imperialistischen Staaten unterstützt wird. Herr P. ist kein Unbekannter. Schon in Teenagerjahren pilgerte er zum Maidan in die Ukraine. 2018 protze er bei Twitter mit einem Foto seines 17 jährigen Selbsts vor einer zerbrochenen Lenin Statue beim Maidan 2011. Damit steht dieser Krieger des „freien Westens“ einem kulturellen Barbaren, der voller Stolz eine Kirche, Moschee oder Synagoge schändet, in nichts nach. Unklar sind seine genauen Beziehungen zur offen faschistischen Regiments Asow, die sich mit Nazi- Devotionalien präsentiert. Ob er für deren Pressedienst gearbeitet hat oder selbst zur Waffe gegriffen hat, lässt sich nicht so leicht bestätigen.
Es ist zu bedauern, dass Protassewitsch erst 10 Jahre nach seinen Verbrechen in der Ukraine zur Rechenschaft gezogen wird. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass Lukaschenko die Ukraine auch nach dem Maidanputsch nicht als Verbündeten verlieren wollte und damit den rechten Terror dort geduldet hat. Erst als Protassewitsch den Maidan in seinem Heimatland Belarus zu wiederholen gedachte und sich durch seine Gönner im Westen für unantastbar hielt, hatte der junge Krieger sich verpokert. Seine viel zu späte Inhaftierung ist dennoch eine gute Nachricht für alle Arbeiter und Antifaschisten dieser Welt.
Wir verurteilen die gegen Belarus gerichteten Sanktionen und innere Einmischung der Imperialisten. Einzig die lokale Arbeiterklasse hat das Recht, über ihr politisches System zu befinden. Die imperialistischen Interventionen in Jugoslawien, Irak, Syrien und anderen Staaten haben weder soziale Gerechtigkeit noch Demokratie gebracht, sondern einzig diese Länder zerstört und der Arbeiterklasse in jenen Ländern massiv geschadet. Bunte, orangene oder samtene Revolutionen haben nichts gemeinsam mit proletarischen Revolutionen, die von einer marxistisch-leninistischen Partei geleitet werden. Dementsprechend war auch unsere Einschätzung des Charakters der dortigen Proteste im vergangenen Jahr.
Es darf nicht vergessen werden: Der Angriff auf Belarus ist auch Teil der Mobilmachung gegen Russland. Dazu will die neue Führung der Partei Die Grünen Waffen in die Ukraine liefern. Auch heute gilt für uns: der Hauptfeind steht im eigenen Land. Die Kriegspläne zu durchkreuzen und über den Charakter der Imperialistischen Propaganda aufzuklären, das ist unsere Aufgabe. Am besten ist dem weißrussischen Volk geholfen, wenn wir in der BRD die proletarische Revolution durchzuführen. Es heißt für uns dazu beizutragen, dass wieder eine Bewegung entsteht die z. B. verhindert dass Waffen in die Ukraine gelangen, deutsche Soldaten Manöver in den baltischen Staaten und in Polen machen, die BRD aus der Nato austritt, keine US Soldaten mehr in der BRD stationiert sind. Hände weg von Belarus!