"Wessen Brot ich ess', dessen Lied ich sing"
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- Kategorie: Inland
- Veröffentlicht am Dienstag, 30. Juni 2015 22:53
- Geschrieben von estro
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"Wenn man auf der Party tanzt, wo ein Orchester spielt, dessen Musikauswahl, man nie und nimmer beeinflussen kann, weil die Instrumente seitens des Kompositeurs und Dirigenten bloß zum Tanzen auf der Bühne oder im Saal und nicht den Zugang zum Mitspielen im Orchestergraben erlauben."
Betr.: »Tanzend zum Sozialismus 2.0 - Konferenz in Berlin: Der Einfluß der Transformationstheorie auf linke Politik. Thesen des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden« in jW, vom 18.06.015
Ich meine, die 7 Thesen bilden eine gute und vor allem unbedingt notwendige Basis zum Aufwachen aus dem opportunistischen Schlamassel, der allerdings nicht neu ist und in seiner Tragweite Lenins Charakteristik bestätigt, wonach der Imperialismus nicht ohne den Opportunismus in der Arbeiterbewegung existieren kann, deren Träger hauptsächlich die Sozialdemokratie ist. Der Einfluß reicht dabei vor allem in die Gewerkschaften und seit den 60er Jahren bis in die kommunistische Bewegung - maßgeblich mit dem Eurokommunismus. Die Transformationstheorie erinnert mich an die alte scheinheilig vermarktete Konvergenztheorie. Dabei konnte besonders in Deutschland die Vernebelung des Charakters des Kapitals - es mag paradox klingen - zum einen durch die fast hautnahe Existenz des DDR-Sozialismus ihre verheerenden Blüten treiben. Da man sich darauf eingestellt hatte. Und wenn Adenauer einst sagte, daß man immer etwas besser sein müsse im Westen als im Osten Deutschlands, so bestand die Wirkung beidseitig darin, daß ein falsches Bild vom real existierenden Kapital sich in den Köpfen niederschlagen konnte. Zum andern war der Boden bereitet für "Wandel durch Annäherung". Schließlich entstand daraus mit der ohne wirkliche Volksabstimmung vereinnahmten DDR auch die fixe Idee, nahezu ausnahmslos über den bürgerlichen Parlamentarismus Änderungen zu erreichen. Somit verankerten sich notwendig auch die herrschenden Gedanken der eben herrschenden Klasse bei den mit ihnen an einem Tisch sitzenden "Linken", die folgerichtig nun, wie in Thüringen sich zu verantwortungslosen Mitessern - auch wenn es sich für sie nur um die Regierungskrümel handelt - mauserten. Die geistige Korruption begann bei der II. Internationale in der Sozialdemokratie und materialisierte sich in der Weimarer Republik. Die Erfahrungen der Schröder/Fischer-Regierung müßten der PDL eigentlich zu denken geben, daß sie nur für die schmutzigsten Geschäfte bei ihrem Festhalten am Nur-Parlamentarismus mißbraucht werden.
E.Rasmus